Donnerstag, 7. April 2011

Projektvorstellung: Rollende Werkbank / Systainerport

Mein erstes Posting ist meine neue Garagen-Werkbank, auf die ich recht stolz bin.

So sah die Planung aus:



So sieht das Endergebnis aus:



Verändert hat sich noch, dass ich mir zwischenzeitlich eine Kity 419 Kreissäge gekauft habe und eine Tischfräse konnte ich auch noch in den Tisch integrieren.

Kenndaten:
Größe: 248 cm x 125 cm; Tischhöhe: 100 cm
Schubladen 19 St. für 29 Systainer
Schraubstock Tischler- Schraubstock No. 53ED mit 39,5 cm Ausladung
19mm Löcher 25 St. für Veritas-Spann-Elemente

Materialliste :
ca. 4 Platten Birke Multiplex 30 x 250 x125 (brutto 26,24 €/m²)
diverse Restholzstücke
ca. 250 Schrauben 5x80
diverse andere Schrauben
ca. 300 Holzdübel
1 x Tischler-Schraubstock No. 53ED (134 € http://www.feinewerkzeuge.de/schraub.htm)
4 x Schwerlasträder (geraucht für 75 €)
19 x Schubladenvollauszüge, Rollschubführungen
(z.T. umsonst aus alten Schreibtischen (Wert: ca. 300 €), z.T. Rollenschubführung aus dem Netz (50€))

Materialkosten: ca. 700 €
Für die Säge habe ich 900 € bezahlt und für den Fräsanschlag 100 €. Die Teile der alten Güde-Säge berechne ich nicht.

Zeitaufwand inkl. Tischfräse: ca. 75 h

Ich bin mit der Werkbank für mich sehr zufrieden. Sie bietet eine richtig große Arbeitsfläche. Die Systainer sind endlich im schnellen Zugriff ohne erst 5 andere Kisten vom Turm zu heben. Vor allem aber stehen die geöffneten Kisten nicht mehr auf dem Boden herum, sondern bleiben einfach in ihrer Schublade. Die Säge hat einen ultralangen Verlängerungstisch, - hier fällt nichts mehr herunter. Die Tischfräse ist für kleine Teile angenehm. Stelle ich die Werkbank an die Garagenkopfwand, hat das Auto soeben noch Platz und die gesamte Garage sieht nicht dauernd nach Werkstatt aus.


Teilprojekt: Korpus

Die 30mm Birkemultiplexplatten hatte ich eigentlich als Trittbretter auf unseren gegossenen Treppen gekauft. Da wir uns dann aber entschieden haben die Treppen mit Teppich auszulegen waren mir die Multiplexplatten hierfür zu schade. Aber acht dieser großen Platten will man ja auch nicht dauerhaft in der Garage liegen haben. Also wird die Fantasie befeuert und es kommt der Plan für eine große Werkbank bei heraus. Ein Wagen für die Kappsäge mit Staubsauger und ein Zwingenwagen sind auch noch geplant, - aber dazu vielleicht später mehr.

Die Platten habe ich mit der Handkreissäge und Führungsschiene aufgeschnitten. Einen Schnittplan habe ich nicht gemacht. Bei diesem Projekt hat mein DuoDübler mal richtig gezeigt wie wenig Anzeichen nötig ist, wenn man sich ein wenig mit der DuoDübler-Dübellehre beschäftigt. Aber hierzu habe ich schon etwas im Forum geschrieben: http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/noframes/read/73091







Aber auch mit Schablone war ich von dem ewigen Dübelbohren doch irgendwann an genervt. Es gibt auch eine Lochreihen an der falschen Stelle, doch im Korpus innen drinnen sieht man die Löcher ja zum Glück so gut wie nie.



Sinnvollerweise habe ich auch die Löcher für die Schubladenauszüge schon vor dem Zusammenbau gebohrt. So sind dann in einem Querbrett schon einmal 46 Löcher.



Aber endlich ging es dann ans zusammenbauen. Begonnen habe ich mit dem Montieren der Räder und der Längsstreben unter der Bodenplatte:



Hier beim Bohren der Vertiefungslöcher in die unteren Querstreben. Warum ich dachte diese von unten verschrauben zu müssen, so dass dieser Aufwand notwendig wurde, statt sie einfach von oben durch die Platte zu verschrauben, weiß ich heute auch nicht mehr.



Das Projekt nimmt Gestalt an. Bei den heftigen Minusgraden im Dezember bin ich hierzu aus der Garage ohne Tor in den Keller geflüchtet.






Je mehr zusammengesetzt wurde umso nervöser wurde ich. Wird alles passen? Habe ich mir hier nicht ein wenig zu viel vorgenommen? Eine der OSB-Platten musste ich neu bohren. Hier hatte ich die Dübellehre oben statt unten angelegt. Aber dann waren alle Wände zusammengeschraubt. Puh!



Doch damit war die Anspannung noch nicht vorbei! OK, genau genug gearbeitet, dass die einzelnen Wände passen. Doch auch genau genug, das die Wände genau über den 72 Dübellöchern der Bodenplatte stehen?



Ja! Mit einem schweren Holzklüpel von oben und der anziehenden Wirkung von Spax-Schrauben von unten zogen sich alle Dübel in ihre Löcher. Zum Verschrauben habe ich die Werkbank auf die Seite gelegt. Das war wohl das letzte Mal, dass ich die Unterseite sah. Gestrichen habe ich die Werkbank einmal mit Clou Hartöl. Dies habe ich portionsweise in einem ausrangierten Wasserkocher erwärmt (nein, nicht gekocht ;-) ) So zog es gut in das Holz ein. Dieses Streichen hätte ich besser nicht im Keller gemacht.



Das Aufsetzen der Arbeitsplatte war dann nicht mehr schwer. Doch zuvor mussten die Ausschnitte für die Säge und das Loch für die Fräse ausgemessen und –geschnitten werden.
Unter die Platte habe ich dann noch Verstrebungen geschraubt:



Der Tischlerschraubstock hat dann auch sofort einen Platz bekommen. Leider habe ich ihn auf die Schnelle eingebaut. Dabei habe ich vergessen, dass ich die Platte etwas einlassen wollte, damit er bündig sitzt. Nun werde ich irgendwann die Bohrlöcher wieder verschließen müssen um dann den Schraubstock tiefer in die Platte zu setzen. Auf jeden Fall findet mein Sohn den Schraubstock als Lenkrad schon einmal toll.



Hier das Bohren der 19mm-Löcher in die Platte:



So sieht die Platte dann fertig aus:




Teilprojekt: Fräse / Säge

Meine alte Kreissäge Güde TK 2100 hat mir nicht nur meine Zeigefingerkuppe geraubt, sondern auch so manchen Nerv. Deshalb war es ein Genuss für mich sie wegzuwerfen. Allerdings nehme ich ab und zu alte Geräte gerne auseinander. Hier wollte ich den Tisch mit Anschlag eigentlich für die Ständerbohrmaschine retten, was aber keine so gute Idee war. Dabei fand ich aber für die Höhenverstellung und den Schutzschalter noch Verwendung. Mein Plan: ich baue in meine rollende Werkbank noch eine Tischfräse ein.

Die spannende Frage war, wie ich die Oberfräse an der Höhenverstellung befestige. Meine Lösung sieht so aus, dass ich das Lager der Sägewelle ein wenig weiter auf geschliffen habe bis der EURO-Hals-Winkel (42mm) von meinem WABECO Bohrständer genau hinein passte. An ein paar Stellen musste die Flex und die Feile noch Material wegnehmen bis alles gut passte.


Der Sicherheitsschalter bekommt ein neues Zuhause:



Hier die Fräse von vorn:



Von oben mit Anschlag:



Und noch von oben ohne Anschlag. Man sieht die eingelassenen Rampa-Muffen für den Anschlag. Die Einsatzringe muss ich nochmal machen.


Hier sind doch noch Steckdosen in den Tisch gekommen:

Die Kreissäge:




Teilprojekt: Systainer-Schubladen

Schon vor ein paar Jahren habe ich begonnen alle Maschinen in Systainern unterzubringen. Ein gut aufeinander abgestimmtes System begeistert mich meistens. Gründe für mich: stapelbar, gut transprotierbar, ersetzen Arbeitsböcke, einheitliches Erscheinungsbild
Genervt hat mich allerdings, dass ich immer erst drei Kisten vom Stapel heben musste bevor ich an die gesuchte Box kam. Außerdem stand der Boden bei größeren Projekten schnell mit Systainern voll.
Also wollte ich die Systainer gerne in Schubladen in der Nähe der Werkbank unterbringen. Wichtig war mir, dass die Kisten nicht heraus gehoben werden mussten, um an eine Maschine zu kommen.

In unserem Büro hatten wir einige Teleskop-Auszüge als Ersatzteile für Schreibtischschubladen. Da die alten Schreibtisch nun aber langsam ausgemustert werden, konnte ich die Ersatzteile anders verwenden.

Hier die Planung für die Schubladen:


Bei der Planung hatte ich einen Denkfehler, der mich später einige Stunden zusätzliche Arbeit kostete: Es hätte natürlich gereicht, wenn die Systainer an der Seite aufliegen würden. Ich dachte, dass es sinnvoll sie sie auch vorne und hinten aufliegen zu lassen. So habe ich falzen geübt.

Für das anzeichnen der Löcher an den Seitenwänden habe ich mir eine Schablone aus Plexiglas gemacht:



Es hat mich dann doch erstaunt, wie viele einzelne Hölzer für die Schubladen nötig sind. Das Gute daran ist, dass nun wieder Platz im Restholz-Regal ist.



Ein Bild vom Zusammenbau der Schubladen und von der großen Arbeitsplatte im Einsatz:


Die Mitte ist gedübelt ohne Schrauben:



Massenproduktion:



Ein weiteres Fach ist fertig:

Hier sieht man die Arbeitsseite komplett ausgezogen, der Tisch wackelt kein bisschen.


Und hier ist die andere Seite ausgezogen:



Auch die hinteren Systainer sind voll im Zugriff:



Neben dem Schraubstock sind Werkzeug, Akkuschrauber und Bits untergebracht. Die Schublade mit den Bits wird am häufigsten geöffnet:

Unter dem Schraubstock ist noch eine Ablagefläche für das aktuelle Werkzeug. Dahinter liegt noch Material für drei weitere Schubladen, - falls ich in den kommenden Jahren Änderungen vornehmen möchte.